Vor einigen Wochen war ich ein paar Tage in Hamburg unterwegs, Grund genug meine Highlights mit dir zu teilen. Am Ende des Artikels findest du zudem noch ein paar weiterführende Links, um tiefer in die Vorbereitung deines Hamburg Trips einzusteigen.
1.Frühstücken im Schanzenviertel – Saal II
Der Saal II kann erster und zugleich letzter Stop des Tages sein. Am Abend Kneipenbetrieb und am Wochenende Frühstückslokal, ist nämlich das Konzept dieser Lokalität. Mir wurde von meinem Hamburger Airbnb Gastgeber vor allem das Frühstück empfohlen. Auf der Schanze kann man sich nämlich gerne mal verirren in lauter Angeboten und Frühstücksbuffets-Schildern an jeder Ecke und jeder hat natürlich „das beste Frühstück Hamburgs“ am Start.
Ein relativ unauffälliger Laden von Außen und drinnen denkt man erst einmal die Zeit wäre stehen geblieben in diesem (vollständig!) gekachelten Wirtschaftsraum. In Zeiten moderner Hochglanz-Restaurants aber immer wieder erfrischend so etwas zu sehen.
Die Karte bietet ebenfalls alles, was das Herz begehrt für einen gemütlichen Bar-Abend oder ein leckeres Frühstück (das gibts hier wohl wirklich nur am Wochenende). Sogar vegane Frühstücksvarianten (die Zeit ist wohl doch nicht ganz stehen geblieben!) haben sich eingeschlichen und doch ist die Karte schön übersichtlich.
Ein Lob muss ich an das Personal loswerden. Die beiden Jungs gaben sich super Mühe und gingen auf alle Fragen & Wünsche ein, wenn´s die Zeit erlaubt serviert sogar der Küchenchef selbst. Zum Frühstück sollte man relativ frühzeitig zur Eröffnung des Lokals da sein (zumindest Sonntags). Vor allem bei guten Wetter, denn dann kann man auch noch ganz wunderbar draußen sitzen.
Kann ich irgendwas vom Menü empfehlen? YES – Probiert unbedingt einmal das French Toast mit Bacon! Das Personal hat mir sogar davon abgeraten noch irgendwas anderes mit zu bestellen haha – und ja es ist in der Tat recht mächtig. Danach war ich erst einmal eine Weile satt.
Facts zum Laden:
Schulterblatt 83, 20357 Hamburg
Montag bis Donnerstag: 17:00 – 3:00
Freitag bis Samstag: 10:00-4:00
Sonntag: 10:00-1:00
2. Hipster Kram hin oder her, leckeren Kaffee gibt’s hier wohl – Less Political
An diesem Tag kam ich gerade vom Mittagessen aus der Bullerei (Tim Mälzers Restaurant – siehe unten) und bin einfach einmal durch die umliegenden Straßen gelaufen. Etwas versteckt in einer kleineren Nebenstraße sah ich dann eine handbemalte Tafel des Less Political. Ein eher unscheinbares Café (zumindest für Nicht-Hamburger) und eine echte Top Adresse für Kaffee-Genießer.
Das Lokal befindet sich in einem großen Backsteingebäude, schanzen-typisch natürlich mit Graffitis getagt, eine Kunstgalerie nebenan und auch der Laden selbst hat echt einen coolen Style. Die liebevoll zusammengeschusterte Mischung aus robusten Holzmöbeln, andererseits Retro Stühlen aus Plastik, Do-It-Yourself-Weinkisten-Regalen und leichten Holzmobiliar für draußen hat irgendwie was…. achja Kakteen gibt’s mindestens 2 auf jedem Tisch!
Doch blicken wir aufs Kulinarische. Die Betreiber sagen selbst von sich nicht alles so engstirnig (eben „less political“) sehen zu wollen. Dementsprechend gibt es eine sehr vielfältige Kaffeekarte. Neuste Trends sind vertreten wie Cold Brew Varianten, Cold Drip – Kaffee und Co. – doch natürlich auch der klassische Handfilter-Kaffee der „Third Wave Welle“. Kaffee als Genussmittel, nicht als bloße Ware, wird groß geschrieben im Less Political. So wird man gut und gerne erst einmal 10 Minuten quer durch die Karte beraten, um dann nach den eigenen Vorlieben entsprechend besten Kaffee zu bestellen.
Gibt’s auch was zu Essen? Wer Hunger auf einen kleinen Snack hat für den gibt´s wechselnde, hausgemachte Kuchen (Cheesecake, wenn du Glück hast!) oder eine leckere, frisch belegte „Stulle“. Zur Zeit meines Besuchs gab es zudem allerlei Cookies und frischen Bananenkuchen.
Facts zum Laden:
Sternstraße 68, Hamburg-Sternschanze
Mo – Fr 12 – 18 Uhr
Sa 11 – 17 Uh
3. Ne „kostenlose“ Hafenrundfahrt zum Elbstrand – HVV Fähre
Warum eine teure Hafenrundfahrt buchen, wenn man mit dem HVV Ticket umsonst durch den Hafen schippern kann? Ich hole mir in größeren Städten meist eh ein Tagesticket für die Öffentlichen, daher war diese Bootstour mehr oder minder „umsonst“;) Die Sicht ist prima und man bekommt einen besten Blick vom Wasser auf Elbphi, Landungsbrücken, Fischmarkt, Hafen und Co geboten. Auf irgendwelche Infos vom Band kann ich eh verzichten.
Gestartet bin ich an den Landungsbrücken, um dann am Fischmarkt vorbei zum Elbstrand zu fahren. Einfach die Linie 62 Richtung Finkenwerder nehmen und Neumühlen / Övelgönne aussteigen!
Danach die Strecke rüber auf die andere Seite der Elbe ins Alte Land soll übrigens auch noch super schön sein. Doch für mich hieß es aussteigen am Museumshafen.
Dort ist es zwar schon ganz nett und es gibt einiges an Gastronomie, doch geht unbedingt noch weiter die Elbe flussabwärts, es wird mit jedem Meter schöner! Ziel: „Alter Schwede“, so wird dortiger riesiger Stein/Findling genannt.
Hin gelangt man dort vom Museumshafen über einen Fußweg quer durch die Gärten der angrenzenden Häuschen, alleine das ist echt jedes mal ein kleines Erlebnis, auch wenn ich selbst nicht dort wohnen möchte in einem „abgeschnittenen“ Garten. Andererseits wer hat schon ein Gartentor zum Elbstrand?! 😉
Schließlich erreicht man einen wunderschönen Streifen Elbstrand. Auf der einen Seite feinster Sandstrand, der „Alte Schwede“, viel Grün, beinahe Wald im Rücken (Schröders Elbpark) und auf der anderen Seite einer der heftigsten Containerhafen in Europa. So ein beeindruckender Kontrast, ich liebe diesen Ort.
Jeden Hamburg Aufenthalt bin ich mindestens einmal hier.
4. Ausblick auf den Hamburger Hafen am späten Abend – Plaza Elbphilharmonie
Geheimtipp kann ich wohl schlecht sagen, wenn es um die Elbphilharmonie geht. Ich dachte zunächst auch „kann ja nur überlaufen sein, aber du schaust dir mal die Schlange an“.
Scheinbar alles eine Frage der Uhrzeit, einen Besuch am späten Abend kann ich nur wärmstens empfehlen! Keine Spur von langen Schlangen (zumindest an einem Tag, wo keine großen Veranstaltungen Vorort angesagt sind) und das um gerade mal halb 9 am Abend.
Der abendliche Ausblick über den Hamburger Hafen ist fantastisch!
5. Schlemmen und Craft Beer verkosten – Altes Mädchen
Unbedingt vorbeischauen solltet ihr mal in den Schanzenhöfen. Einfach direkt nach der S-Bahn Brücke Sternschanze abbiegen! Ich habe mich direkt mal gefragt, was dieser große industriell angehauchte Komplex wohl mal beherbergt hat. Ein paar Klicks im Smartphone später wusste ich’s – eine ehemalige Viehmarkt-Halle. Heute denkmalgeschützt und bestens hergerichtet für Gastro und Gewerbe. Hier befinden sich unter anderem das Stammrestaurant von Tim Mälzer „Bullerei“, ein Café von Elbgold Kaffee und gar eine ganze Brauerei – die Hamburger Ratsherren Brauerei.
Die Marke Ratsherren gibt es in Hamburg schon seit den 1970ern, doch als eigenständiges Bier, wie in der heutigen Form, erst seit 2012. An die amerikanische Craft Beer Welle angelehnt wurde eine neue, kleine „Handwerksbrauerei“ aus dem Boden gestampft. Und nicht nur eine Brauerei – sondern am selben Ort quasi ineinander übergehend auch ein integrierter Craft Beer Store und eigene Gastronomie.
Bar & Restaurant der Ratsherren Brauerei ist das „Altes Mädchen“.
Bitte was? Was es mit dem Namen auf sich hat muss ich beim nächsten Besuch noch einmal nachhaken, verkaufsfördernd finde ich den Namen nicht unbedingt haha. Aber wie dem auch sei – am Ende zählt aufm Teller und im Glas. In diesen kulinarischen Punkten war die Qualität echt klasse. Ich habe ein lauwarmes Makrelenbrot mit Mango-Chutney gegessen, super Kombi. Das hausgebackene Brot soll mitein Aushängeschild der Küche sein. Macht Sinn: Bierbrauer brauchen ja so einiges an Hefe und das Know-how wird dann ebenso beim Brot genutzt.
Folgende Biere kann ich empfehlen:
- ROTBIER – rubinrote Farbe, sehr karamellig!
- PALE ALE – Sehr hopfenbetont, aber dennoch sehr ausgewogen.
- ZWICKL – Süffiges (eher mild), naturtrübes „Kellerbier“.
Es gibt saisonal wechselnde Ratsherren Kreationen, echt cool gemacht. Im Sommer gab es beispielsweise ein leichtes Sommerale (BACKYARD BEACH – SUMMER ALE) und gerade zum Zeit Punkt dieses Artikels im Spätherbst/Winter gibt es das KAVENTSMANN – BALTIC PORTER oder das LUMBERJACK – WINTER ALE. Was für geile Namen haha leider habe ich diese Biere noch nicht probiert und kann keine Einschätzung geben. Doch ich glaube die Jungs in Hamburg verstehen ihr Handwerk!
Auf dem Menü ist übrigens zu jeder Speise auch eine passende Bierempfehlung angegeben.
Facts zur Lokalität:
Lagerstraße 28b, 20357 Hamburg
Mo – Sa ab 12:00 Uhr
Sonntag (Frühschoppen) ab 10 Uhrü
Küchenzeiten:
immer mindestens bis 22 Uhr,
Freitag und Samstag bis 23 Uhr
Was kann ich dir sonst noch empfehlen?
- Bullerei – Das Stammlokal von Tim Mälzer. Bodenständige und gerne mal deftige Küche, ansprechende Speisekarte und faire Preise.
- M.i.p. – Portugiesisches Kaffee. In diesem kleinen Café bekommt ihr herrliches portugiesisches Gebäck.
- Mutterland – Feinkostladen und Restaurant. Ein wahres Schlaraffenland für Food Enthusiasten.
Wenn du tiefer in die (kulinarische) Recherche einsteigen möchtest!
Zwei tolle Blogger Kolleginnen haben sich zuletzt intensiv durch Hamburger Adressen getestet. Bei Jil findet ihr mega viele Burger-Adressen und bei Sabrina gibt´s gar einen ganzen Restaurant Guide. Beide Seiten sind echt ne absolute Empfehlung, lest mal rein:
Jils Kategorie „(Ham)Burger“ mit einer ganzen Palette an Empfehlungen und Kritiken [JILS BLOG]
Abschließend sage ich nur noch viel Spaß beim nächsten Hamburg-Trip! Lass es mich gerne wissen, wenn meine Tipps dir geholfen haben!
In diesem Sinne bis bald und nicht vergessen in Hamburg sagt man „MOIN“,
Euer Fred