„Möhren und Kuchen? Das passt doch nicht zusammen…“ so dachte ich früher irgendwann mal. Shame on me!
Als aber in den letzten Jahren Möhrenkuchen, alias Rübli-Kuchen, alias Canadian Carrot Cake, in aller Munde war, habe ich mich auch mal probiert… Mittlerweile steht er auf meiner Liste der Lieblingskuchen ganz weit oben!
Wie so viele meiner Backrezepte hat auch dieses seinen Ursprung im lokalen Bäckereisortiment. Vor meiner Food Blogger Zeit war ich noch oft Kunde bei diversen Großbäckereien des Ruhrgebiets, heute vllt nochmal für ein Schokobrötchen oder ne Quarktasche… Meistens hab ich ja selbst was Zuhause. Gab eh alles nicht sooo viel her zwischen Berliner und Puddingbrezel. Zudem hat mich immer geärgert, dass alles so übertrieben mit Zuckerguss glasiert daher kommt und/oder der Teig an sich schon zu süß ist. Auch ein Grund, dass es dann meistens bei einem Schokobrötchen blieb haha.
Wie dem auch sei, eines Tages bin ich aber auf den Möhrenkuchen von der Stange aufmerksam geworden… Er war irgendwie so nett angerichtet auf grünem Untergrund und kleinen Zuckermöhrchen on top, auf dem (dieses mal nicht allzu übertriebenen) Guss. Das Auge isst mit, bei mir manchmal doppelt… Da musste ich zuschlagen. Ich war echt begeistert in dem Fall – der Teig einfach mal super-super saftig, nicht zu süß und dann natürlich die tolle Farbe.
Irgendwann machte ich mich auf die Suche nach allerlei Rezept Ideen. Möhrenkuchen Rezept (Google: 335.000 results) – es gibt so viele, so tolle Variationsmöglichkeiten mit dem Unterschied zu beispielsweise Marmorkuchen (480.000 results), dass man diese auch wirklich schmeckt und nicht nur Nuancen in der Grammzahl des Zuckers.
Nach 4-5 Backversuchen habe ich auch endlich mein Backverhältnis aus Gewürzen und dem optimalen Anteil Möhren gefunden. Da wir Hobbybäcker nach einem langen Winter ja meist noch allerlei Gewürze im Schrank haben – ist es eine Art „Frühjahrsputz für euren Gewürzschrank – Möhrenkuchen“ geworden. Als Spezial-Zutat kommt Tonkabohne hinzu, ein ganz tolles Gewürz. Es erinnert an Bittermandel, ist aber doch vollkommen eigen und eine absolute Aromaexplosion. Seid also bitte sparsam damit (an Menge im Rezept halten). Getoppt wird mein Kuchen nach all den Gewürzen von einem erfrischenden Limetten-Frischkäse Topping. Der Kuchen ist somit nicht nur vom Teig her saftig, sondern bekommt noch ein wunderbare Cremigkeit, ein Fest für den Gaumen.
Der Tonkabohne wird auch nachgesagt sie wirke aphrodisierend – und ja dieser Kuchen macht definitiv Lust auf… mehr. Kuchen! Aber genießt doch selbst.
Bevor ich mich noch um Kopf und Kragen texte, zum Rezept:
*Zubereitungszeit: ca. 1 Std. (zzgl. Abkühlzeit)
Zutaten (für einen Kuchen):
- 350 g Möhren
- 225 g (Vollkorn-)Dinkelmehl
- 60 g gehackte Mandeln
- 250 ml Rapsöl
- 200 g Zucker
- 2 Pck Vanillezucker
- Prise Salz
- Gewürzmischung: 2 TL gemahlener Zimt, 1 TL Sternanis, 1 TL Nelken
- 1/2 Tonkabohne
- 5 Eier
- Saft einer halben Zitrone
- 2 TL Backpulver
- 1 1/2 TL Natron
Limetten Frosting:
- 300 g Doppelrahmfrischkäse
- 80 g weiche Butter
- 200 g Puderzucker
- Abrieb von 4 Bio-Limetten
- Saft einer halben Limette
Zubereitung:
- Zunächst die gehackten Mandeln in einer Pfanne hellbraun rösten und abkühlen lassen (optional; bringt noch einmal zusätzlichen Geschmack). Die Möhren schälen und mit der Gemüsereibe möglichst fein in Streifen raspeln .
- Dinkelmehl, Backpulver, Natron mit der Gewürzmischung aus 2 TL Zimtpulver, 1 TL Anis gemahlen, 1 TL Nelken gemahlen, geriebene Tonkabohne) mischen. Die Eier trennen, das Eiweiß mit einer Prise Salz aufschlagen. Dann Zucker, Vanillezucker mit dem Eigelb gut 5 min schaumig schön verrühren.
- Dann die Mehlmischung/gehackte Mandeln im Wechsel mit dem Öl unterrühren. Hinterher kann es ziemlich zäh werden, aber keine Sorge! Schließlich noch den Zitronensaft untermengen, dieser ist wichtig damit das Natronpulver arbeiten kann.
- Danach die Möhren (am besten von Hand; sei denn ihr habt eine leistungsfähige Küchenmaschine) untermengen sowie ganz zum Schluss das Eiweiß vorsichtig unterheben.
- Teig in eine gefettete Springform (26 cm Ø) streichen oder für eine Dessertvariante in kleine Förmchen (die Backzeit verkürzt sich dann natürlich etwas). Im heißen Ofen bei 160 Grad (Umluft) auf dem Rost im unteren Ofendrittel ca. 30 min backen (mit Stäbchenprobe testen).
- Anschließend den Kuchen auf einem Rost in der Form abkühlen lassen. Der Kuchen kann ein klein wenig einsacken, tut der Lockerheit und Saftigkeit aber keinen Abbruch!
Limetten Frosting
- Die Butter sollte wirklich komplett weich sein! Dann kann man loslegen.
- Frischkäse, Limettenschale und -saft mit den Quirlen des Handrührers nur kurz glatt rühren. Danach die Butter unterarbeiten.
- Abschließend Puderzucker langsam unterrühren, bis man eine cremige und homogene Masse hat.
- Den abgekühlten Kuchen aus der Form lösen und mit der Creme rundherum bestreichen. Zur Dekoration kann man on top nochmal etwas Limettenabrieb hobeln oder ein paar dünn geschnittene Limettenscheiben platzieren.
Probier es doch selbst…einfach NachschlagEn!