Jeein – aus erster Hand kann ich euch sagen, ganz so schlimm ist es bei den Amis nicht.
Problematisch fand ich vielmehr den Hang oder gar den Lifestyle – alles möglichst „to-go“ und „right-now“ haben zu wollen. Auch „Instant gratification“ genannt – unmittelbare Befriedigung der Bedürfnisse. Irgendwann achtet man halt nicht mehr darauf was man so verschlingt. Wenn man es doch eh nur eben in die Mikrowelle haut und zwischen Tür und Angel isst oder auch nur beim Drive-In (die gibt es natürlich wie Sand am Meer) abholt und dann im Auto zur Arbeit/Uni.
Andererseits haben auch fast alle Ernährungs- und Fitnesstrends ihren Ursprung in den Staaten. New York, Seattle, L.A. gelten nicht umsonst als Trendsetter… So wird selbst biederer Grünkohl (kale) auf einmal zum Superfood auf dem Broadway, ob als Rohkost oder in irgendeinem hippen Smoothie. Solch Grünkohl Berge habe ich bisher in keinem deutschen Supermarkt gesehen..
Eine Renaissance erfahren in weiten Teilen des Landes auch Farmers´ Markets (Wochenmärkte, Bauermärkte). Frisches, lokales Obst und Gemüse ist wieder gefragt (in Teilen der Bevölkerung). Auch in der Supermarkt-Landschaft gibt es, wie hierzulande, scheinbar immer mehr Optionen für Bio Lebensmittel (oder eben ganze Supermärkte), als Alternative zu diversen Convenient, Fertigprodukten im Regal (bzw. Tiefkühler) nebenan.
Nunja, so gibt es wie ich denke, mittlerweile echt ein akzeptables Nebenbeiander von beidem. Natürlich mag es nach wie vor, wie Eingangs beschrieben, viele Fast Food Gänger geben, aber Kochen wird allmählich wieder modern – und nicht nur zu Thanksgiving. Auch muss ich zugeben bei der Schnell Restaurant Dichte, kann man eben auch an jeder Straßenecke bequem sein und sich den erstbesten Burger reinziehen. Nach alledem, bin ich echt stolz auf mich fünf Monate, zumindest fast, nur selbst gekocht und gebacken zu haben.
Alles eine Sache der Einstellung…
Und ich denke die Ernährungsgewohnheiten können sich durchaus weiter im Positiven wandeln. Auch ohne irgendwelche Industrie Steuern von oben auf Zucker und Fette (okaaay, unter Trump wohl eh nur für gute, mexikanische Avocados und Co. haha). Sondern schlicht durch Aufklärung und Inspiration zum Kochen, sodass die jungen Generationen sehen, welchen Mehrwert vollwertiges Essen hat. Ein Wink an die amerikanischen Blogger Kollegen;) Und vor allem meine deutschsprachigen Leser.
Zu guter Letzt´muss ich fragen: Was sind eure Vorstellungen (oder bereits „gegessene Erfahrungen“) in Sachen US Food?
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