Eines Winterabends folge ich der Einladung zur Cityrestaurants-Pressekonferenz – es geht in das Porterhouse. Über die B1 stadtauswärts gelange ich in den Dortmunder Stadtteil Neuasseln, denn im Sinne der Kulinarik wage ich mich doch immer wieder gene in versteckte Stadtteile der Ruhrgebietsstädte. Und siehe da – der Laden ist wirklich fix zu erreichen nach Abfahrt von der B1 und Parkmöglichkeiten gibt es auch reichlich.
* Pressetermin – Anzeige *
Das Porterhouse hat hier in Neuasseln seit Februar 2018 seine Türen geöffnet und lockt mit mediterran angehauchter Grillküche. Das Betreiberduo aus Sohn Haris und Vater Esad Sokoljakovic legt den Fokus der Speisekarte auf Fleischgerichte vom Grill, doch auch einige Fischgerichte lassen sich wiederfinden.
Nach dem Check des kulinarischen Angebots verschaffe ich mir noch einmal einen Überblick über die Räumlichkeiten. Das Restaurant wurde zur Neueröffnung aufwändig neu gestaltet und brilliert mit einer Reihe von Design-Elementen. Schön finde ich all die Lichtelemente, welche mit der Wand nahezu verschmilzen und auch die weiteren durchdesignten Lampen. Teils sind es klassische Kronleuchter, dann wie über der Theke aber auch ganz moderne Lampenschirme im Aluminium- und Edelstahllook. Etwas weniger gefallen mir die bunten Lichter, welche die Fensteröffnungen an einer Zwischenwand verzieren. Meine Kollegen und Kolleginnen der Runde machen hier eine Anmutung vom Raumschiff Enterprise aus – mag sein, ist sicherlich Geschmackssache.
Hauptsache ist letztlich sowieso, dass man am Tisch gemütlich Sitz und das tun wir hier am Porterhouse am rustikalen Esstisch mit schön gepolsterteren Lederstühlen. Der sympathische Jungchef Haris Sokoljakovic berichtet uns derweil noch Erhellendes über all die Ideen des Architekten und den für den Sommer anvisierten Terrassen-Ausbau. Das kann sicherlich eine feine Sache werden, hier auf einer anliegenden Terrasse ein leckeres Grillgericht zu speisen. Doch nunja- wollen wir mal kulinarisch zur Tat schreiten, denn Küchenchef Esads Grill glüht bereits.
Uns werden der Reihe nach folgende Speisen zu Tisch gebracht:
- Tomatensuppe mit Sahne
- Große Garnelen auf provenzalische Art
- Spaghetti mit Riesen-Garnele
- Gegrillte Dorade mit Scampi, Spaghetti, Spinat und Rosmarinkartoffeln
- Rumpsteak
- Porterhousesteak (ein T-Bone Steak) und Ofenkartoffel
- Zweierlei Eisbecher (mit Früchten bzw. Krokant-Schoko)
- Zweierlei Palatschinken
Erstes Highlight sind die Garnelen, wirklich saftig auf den Punkt zubereitet jubeln die Fischexperten in unserer Runde. Die Garnelen sind daher sehr, seeeeehr schnell verspeist – schade, dass unsere „Presseteller“ auch nicht größer als die normale Portion sind. Lediglich ein paar Spaghetti überdauern das „Teller-Wechsel-Dich“ an unserem Tisch. Schön fruchtig-aromatische Tomatensauce und eine solide Pasta (etwas mehr Biss wäre schön).
Kaum sind die ersten Teller verspeist schreitet Oberkellner Rudi zur Tat und filetiert gekonnt die gegrillte Dorade. Einhelliges Urteil „Kann man nix sagen“ – schönes Fischgericht, denn der ganze Fisch sah nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch hervorragend. Krosse Haut, gut gewürzt!
Weiter geht es mit zwei prominenten Fleischgerichten der Karte. Einem klassischen Rumpsteak und einem T-Bone Steak bzw. Porterhouse-Steak. Das Rumpsteak finde ich wirklich lecker, außen ist das Fleisch durch den Hochleistungsgrill schön kross und innen noch schön saftig, so soll es sein. Das T-Bone Steak glänzt vor allem durch den Filetteil, in den Roastbeef Teil muss man schon etwas kräftiger zu beißen. Da geht sicherlich noch was, aber Küchenchef Esad sowie Oberkellner Rudi sind für unser konstruktives Feedback sehr offen, sodass sich das grundsolide Niveau sicherlich noch weiter steigern wird.
Ehrliche Arbeit lohnt sich am Ende des Tages, dass merken wir wiedermal als wir nach unseren Desserts noch einen fast zwei Jahrzehnte alten selbst-gebrannten Sliwowitz gereicht bekommen. Den solltet ihr bei eurem Besuch auf jeden Fall probieren, gehört dieser Pflaumen-Schnaps doch schließlich zur Folklore in einem Lokal mit einer Betreiberfamilie aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Weitere Infos:
Porterhouse, Holzwickeder Str. 121, 44309 Dortmund-Neuasseln. Tel.: 0231/259784. Mo-So 12-22 Uhr
Von links nach rechts: Haris Sokoljakovic, Esad Sokoljakovic mit Kellner Rudi und Koch Richy
