Spätsommer und Herbst = Hochzeit für Pfifferlinge! Früher hätte man mich damit vermutlich jagen können muss ich gestehen, ich mochte partout keine Pilze. Aber ganz ehrlich, heutzutage braucht niemand mehr Konserven-Pilze zu essen, wenn es doch super knackige & frische Pilze vom Wochenmarkt oder dem gut sortierten Supermarkt um die Ecke gibt.
Pfifferlinge sind mittlerweile mein absoluter Star unter den Pilzen, wohl auch, weil es sie nicht ganzjährig gibt, sondern nur von Ende Juli bis Oktober. Tjaaa, was man nicht jeden Tag genießen kann hat eben umso mehr seinen Reiz oder? In der Zubereitung lässt sich auch verdammt viel zaubern – von der Rahmsuppe, der vegetarischen Hauptspeise, dem Pilz-Sandwich bis hin zu der saisonalen Beilage von diversen Fleischgerichten.
Eignen sich Pfifferlinge als vegetarische Hauptspeise? Na klar…
Heute mal mein Lieblingsrezept, sofern man die Pfifferling mal als vegetarische Hauptkomponente des Essens genießen möchte. Ich fände nämlich soviel drumherum braucht es gar nicht im Alttag und trotzdem hat man eine vollwertige Mahlzeit, die ihr übrigens gerne auch aufwärmen könnt! Das Märchen, dass aufgewärmte Pilze giftig sein sollte mal langsam ad acta gelegt werden. Einfach die abgekühlte Pilzpfanne direkt in den Kühlschrank schieben, gescheit aufwärmen und alles ist bestens!
Oft höre ich, dass vielen Leute bei vegetarischen Essen diese gewisse Herzhaftigkeit – auch Fleisch genannt – fehlt. Aber das geht auch anders! Deshalb kommen meine Pfifferlinge, die übrigens auch schon eine würzige leicht pfeffrige Note aufweisen, in einer Dunkelbier-Rahmsauce daher. Diese malzige und schön cremige Biersauce harmoniert super mit Pilzgerichten. Am besten nehmt ihr ein leicht süßliches, dunkles Hefeweizen, ein mildes malzbetontes Schwarzbier oder für Kinder alkoholfreies Malzbier!
Was fehlt noch zu einer tollen Sauce? Irgendeine leckere Beilage zum „tunken“ lassen. Um in der herbstlichen Stimmung der Pfifferlingssaison zu bleiben schlage ich Brezenknödel vor. Natürlich gehen auch normale Kartoffelklöße oder Semmelknödel, aber der absolute Knaller sind Brezenknödel. Das Laugengebäck bringt einfach ein unglaublich tolles Aroma mit! Müsst ihr ausprobieren. Und auch hier ein Tipp zum Aufwärmen, am nächsten Tag einfach in der Pfanne in Butter von beiden Seiten anbraten!
Zum Rezept!
Pfifferlinge in Dunkelbier-Sauce mit Brezenknödel
Zutaten
- Brezenknödel:
- 300 g Laugenstangen (Brezenstangen; vom Vortag)
- 250 ml Milch
- 3 Eier
- 2-3 EL Paniermehl/Semmelbrösel
- 1 mittelgroße Zwiebel
- Salz, Pfeffer
- etwas Muskatnuss
- 1 kl. Bund Glattpetersilie
- etwas Butter
- Pifferlinge in Dunkelbiersauce:
- 500 g Pfifferlinge
- 2 kleine Zwiebeln
- etwas Rapsöl
- 250 ml Dunkel-Malzbier (am besten dunkles Hefeweizen)
- 200 ml Sahne
- Salz & Pfeffer
- Schnittlauch
- etwas Muskatnuss (optional)
Zubereitung
- Los geht es mit den Brezenknödeln. Hierfür zunächst von dem Laugengebäck das Salz entfernen und alles in ½ bis 1 cm große Würfel schneiden. Sofern man kein altbackenes Gebäck zur Hand hat, einfach 3-4 min bei 200 C Grad Umluft im Ofen trocknen lassen.
- Die Zwiebel schälen, würfeln und in einer Pfanne mit einer Flocke Butter bei milder Hitze glasig anschwitzen. Mit 250 ml Milch ablöschen, etwas frische Muskatnuss drüber reiben und 2 min köcheln lassen. Das Ganze kurz abkühlen lassen, währenddessen Petersilie durchhacken und dann beides zusammen in eine Schüssel mit den Brezenstücken geben.
- Die Eier zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Alles gut mischen (gerne von Hand oder mit großem Kochlöffel), etwas Semmelbrösel zugeben und 5 min durchziehen lassen. Ein großen Topf Wasser aufsetzen.
- Zwei Blätter starke Alufolie jeweils mit Frischhaltefolie belegen. Die Knödelmasse darauf zu länglichen Rollen mit 2-3 cm Durchmesser formen.
- Zunächst die Frischhaltefolie vorsichtig (wie eine Art Bonbon) um den Teig einrollen, dann noch einmal mit der Alufolie ebenso einwickeln. Hierbei den Teig schön straffen, das heißt die Enden der Folie erst etwas andrücken und dann solange aufdrehen, so dass eine gleichmäßige Rolle entsteht. Die eingerollten Serviettenknödel (früher hat man es mit Stoffservietten gemacht) in einem entsprechend großen Topf mit leicht siedendem Wasser etwa 25-30 min (je nach Durchmesser) garen.
- Während die Brezenknödel garen, geht es an die Pilze. Die Pfifferlinge putzt man am besten nur vorsichtig mit einer weichen Bürste. Oder aber die “easy-Variante” für mich: Die Pfifferlinge in einen Topf mit Mehlwasser (kaltes Wasser, 1-2 EL Mehl einrühren) geben, kurz waschen (gegebenenfalls 2 Durchgänge) – direkt danach auf Küchenkrepp geben und trocken tupfen. Man sollte die Pilze halt nie im Wasser liegen lassen, da sie sich sonst schnell vollsaugen und an Aroma verlieren!
- Dann noch die Zwiebel schälen und fein würfeln. Pfanne mit Olivenöl stark erhitzen.
- Die Pfifferlinge in der Pfanne unter gelegentlichen Rühren 3-4 Minuten bei sehr starker Hitze anbraten. Scharf anbraten ist sehr wichtig an dieser Stelle, zudem noch nicht salzen, sonst lassen die Pfifferlinge sehr schnell Wasser.
- Schließlich die Zwiebelwürfel dazugeben und 2-3 Minuten bei mittlerer Hitze mitbraten. Das Dunkelbier zugeben und bei offener Pfanne 3-5 min einkochen lassen. Mit einem Becher Sahne auffüllen und nochmals 1-2 min dicklich einkochen. Mit Salz und Pfeffer sowie frisch geriebener Muskatnuss würzen.
- Schließlich noch etwas Schnittlauch in Röllchen schneiden und unterrühren.
- Nachdem die Pfifferlinge so weit sind nur noch die fertigen Brezenknödel “auswickeln” und mit einem scharfen Messer in Scheiben schneiden. Wer möchte kann die Knödel auch noch kurz in etwas aufgeschäumter Butter durch die Pfanne ziehen (optional).
- Final die leckere Pfifferlingspfanne mit ordentlich Dunkelbier-Sauce auf den Semmelknödeln portionsweise anrichten.
Noitzen
Zudem: Alufolie und Klarsichtfolie