Es ist mal wieder an der Zeit für einen Rezeptwettbewerb. Ich stelle mich an dieser Stelle der Challenge der Food PR Agentur kommunikation.pur rund um das Thema „Genussmanger“. Oder anders gesagt: Genuss mit allen Sinnen.
* Enthält Werbung, Blogger-Wettbewerb von kommunikation.pur*
Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen und Hören…
Und das alles als Gericht auf dem selben Teller. Puhhh… Da musste ich erst einmal in mich gehen. Doch bei einer kürzlichen The Taste Folge kam mir der Geistesblitz. Eine Panna Cotta, den italienischen Dessert-Klassiker, könnte man doch einfach mal frech interpretieren.
Und eines vorweg, ich habe natürlich nicht 1:1 das Gericht der The Taste Kandidatin Lea nachgekocht. Es soll eben auch für Zuhause gut machbar sein und das mit überschaubaren Zutaten-Einsatz.
Zusammenstellung der „sinnlichen“ Panna Cotta
- Panna-Cotta-Masse aus Büffelmozzarella: Ja, du hast richtig gelesen. Passt wunderbar, auch wenn der Kopf erst einmal andere Gedankenverbindungen zieht. Büffelmozzarella ist einfach wunderbar cremig und bringt darüber hinaus noch eine ganz kleine Herzhaftigkeit in das Gericht.
- Karamellisierter Müsli-Crunch mit Zimt: Ein selbst gemachter Knusper aus Haferflocken, Kürbiskernen und Sonnenblumenkernen bringt eine gegensätzliche Konsistenz zu der Creme auf den Teller. Und natürlich knackt es auch beim Kauen (Hören). Der Zimt und karamellisierte Ahornsirup sorgen für einen tollen Duft von Weihnachten und gebrannten Mandeln in der Nase.
- Orangenfilets in Portweinsud: Nun brauchen wir neben der Creme und dem Knusper noch etwas Flüssiges. Daher setze ich einen Sud aus Portwein, Zitronensaft und Orangenfilets an. Wer noch einen leicht bitteren Twist einbauen mag, kann auch noch ein paar Grapefruits reinschneiden.
Am Ende des Beitrags gehe ich noch einmal genauer auf die verschiedenen Sinneseindrücke ein, aber kommen wir erst einmal zum Rezept:
Das Rezept für die sinnliche Mozzarella Panna Cotta
Sinnliche Mozzarella Panna Cotta mit Crunch und Portwein-Orangen-Sud
Zutaten
- 300 ml Sahne
- 200 g Büffelmozzarella (gute Qualität einkaufen)
- 3 Blatt Gelatine (oder Agar Agar)
- 30 g Zucker
- 1 Vanilleschote
- 4 Orangen
- 200 ml Portwein
- Saft einer Zitrone
- 3 El brauner Zucker
- 1-2 ganzer Sternanis
- 1 Stange Zimt (optional)
- 100 g Vollkorn-Haferflocken (kernige)
- 50 g Kürbiskerne (naturbelassen)
- 50 g Sonnenblumenkerne (naturbelassen)
- 1 TL Zimt
- 5 EL Ahornsirup
Zubereitung
- Los geht es mit der Panna Cotta Masse, denn die muss auf jeden Fall noch in den Kühlschrank zum fest werden. Zunächst die Gelatineblätter mit kaltem Wasser bedecken und nach Packungsanweisung quellen lassen.
- Die Vanilleschote der Länge nach durchschneiden und mit dem Messerrücken auskratzen, das Mark und die Vanilleschote in einen kleinen Topf geben.
- Die Sahne und Zucker dazu geben und alles auf kleiner Hitze langsam aufkochen lassen. Wenn alles kocht noch 3-4 min leicht einreduzieren lassen. Nun die warme Sahnemischung durch ein sehr feines Sieb in eine Metallschüssel gießen und leicht abkühlen lassen.
- Dann die Gelatine ausdrücken und zur Sahne geben. Vorsichtig rühren bis alles vermengt ist und sich die Gelatine aufgelöst hat.
- Den Büffelmozzarella so gut es geht in grobe Würfel schneiden und noch zu der Masse geben. Damit sich nun alles homogen verbindet. Sollte der Stabmixer vorsichtig genutzt werden. Hierbei darauf achten, dass nicht zu viel Luft untergemixt wird. Zwischendurch einfach mal einen Löffel kosten, ob die Masse recht homogen geworden ist. Minimale Mozzarella-Klümpchen lassen sich kaum vermeiden, das ist absolut nicht schlimm.
- Die leicht abgekühlte Flüssigkeit in kleine Schüsselchen füllen und für 3-4h oder länger in den Kühlschrank geben, damit die Masse wirklich eine gute, feste Konsistenz hat.
- 20-30 min vor dem Servieren können ganz frisch die letzten Schritte vollzogen werden.
- Zunächst für den Knuspermüsli die Haferflocken, Kürbiskerne samt Ahornsirup in einer beschichteten Pfanne „an-karamellisieren“ und mit 1 TL Zimt bestäuben. Die heiße Masse auf ein Backpapier belegtes Blech verteilen und noch einmal 5-8 min bei 200 C Umluft in den Ofen schieben, so bekommt wirklich die gesamte Masse die passende Bräune. Den Vorgang auf jeden Fall im Auge behalten, damit nix verbrennt.
- Während die Kerne im Ofen sind: Die Orangen mit einem großen, scharfen Messer ringsrum so schälen (bzw. runterschneiden), dass die weiße Haut vollständig entfernt wird. Dann über einer Schüssel mit Sieb die Fruchtfilets zwischen den Trennhäuten herausschneiden, die Filets abtropfen lassen auf dem Sieb und den Saft auffangen.
- Dann den braunen Zucker in einer Pfanne vorsichtig schmelzen und karamellisieren lassen (am besten mit 1 EL Wasser, dauert zwar einen Tick länger aber dann brennt nix an).
- Sobald der Zucker Blasen wirft, mit dem Portwein und dem Zitronensaft, ggf. noch etwas vom aufgefangenen Orangensaft ablöschen. Sternanis und eventuell eine Zimtstange hinzugeben. Alles etwa 5 min aufkochen, etwas reduzieren und lauwarm abkühlen lassen; wer möchte kann zudem etwas Speisestärke einrühren, um das Kompott mehr zu binden (allerdings geht durch die Stärke wiederum Geschmack verloren).
- Final die Orangenfilets dazu geben, für einige Minuten Temperatur nehmen lassen und im Gewürzsud ziehen lassen.
- Servieren: Alle Komponenten parat stellen, der Knusper sollte schon einen Tick abgekühlt sein, die Sauce samt Orangen sollte ruhig noch warm sein.
- Flache Dessertteller parat stellen. Vor dem Servieren die Panna Cotta Gläser kurz (10 bis 20 Sekunden) in heißes Wasser tauchen damit sich die Panna Cotta löst und dann auf die Teller stürzen. Den Crunch oben drauf verteilen und den Portwein-Orangen-Sud drumherum geben. Mit frischen Physalis und Minze garnieren. Et voilà!
So erreicht das Rezept wirklich ALLE Sinne:
Sehen
Rein farblich sieht das Dessert einfach gut aus durch die verschiedenen Komponenten. Egal, ob du es auf dem Teller anrichten möchtest oder ein Schichtdessert im Glas draus machst. Du kannst eigentlich vom Anrichten her gar nicht viel falsch machen.
Schmecken
Aromen-technisch treffen in diesem Dessert Vanille, Zimt und Sternanis aufeinander. Ein Aromentrio, was einfach untrennbar zusammengehört. Außerdem ergibt sich eine perfekt-ausgewogene Süße, dadurch dass die Panna Cotta nur leicht süß ist, die Sauce schon fast etwas säuerlich durch die frischen Orangen und der Crunch wirklich ordentlich süß ist (fast wie gebrannte Mandeln).
Riechen
Riechen lässt sich bei diesem Dessert vor allem Zimt und der warme Portweinsud-Orangensud mit Sternanis. Das schafft definitiv ein sehr wohliges Gefühl.
Fühlen
Die unterschiedlichen Konsistenzen schaffen ein tolles Mundgefühl. Erst die cremige Panna Cotta, die ummantelnde Portwein-Orangensauce, ein erster leichter Biss der Orangenfilets und dann der richtige Crunch durch den karamellisierten Müsli.
Hören
Und da sind wir direkt beim nächsten Thema. Der Crunch sollte am besten erst vor dem Servieren auf die Teller gegeben werden, damit der Knusper-Effekt bleibt. Idealerweise ergibt sich nämlich ein ganz tolles, auch auditives Knuspergefühl beim Kauen.