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Heute möchte ich mich mal mit Mythen rund um die Konservendose beschäftigen und 6 Aussagen beleuchten, die wir wohl alle schon einmal gehört haben. Ein kleiner „Funfact-Ausflug“ in die Weltgeschichte rundet meine Ausführungen ab:
Warum blieb Napoleon eigentlich wirklich vor Russland liegen?!
Es hat mit Dosen zutun. Bitte was?!
Doch dazu am Ende des Posts mehr. Erst einmal ist Klartext in Punkto heutiger Konserven angesagt.
Mal ganz ehrlich K O N S E R V E – allein dieses Wort klingt unglaublich eingestaubt und unsexy, oder? Da verhält es sich ganz ähnlich wie bei der vergessenen Mandarinen-Dose von Großmutter. Die ganz hinten im Kellerregal rumsteht und gemäß MHD seit 10 Jahren abgelaufen ist.
Doch manchmal sollte man alten Dingen vielleicht noch einmal eine Chance geben, oder? Also her mit dem Dosenöffner und schauen wir mal, ob die Mandarinen noch ok sind… Ganz ähnlich dachte ich als die Einladung für das “A Canny Christmas“ Event * kam:
Her mit den Clichés rund um die Dose und schauen wir mal, was im Endeffekt dran ist.
* Vorab die Info zum Event: 2 Tage lang stand in Neuwied für eine Gruppe wissbegieriger Blogger alles unter dem Credo „Was kann eigentlich die Lebensmitteldose?“. Mit Unterstützung der Initiative Lebensmitteldose (einladender Gastgeber) gab es Wissenswertes und Leckeres rund um die Dose. Das Motto „A Canny Christmas“ rührt daher, dass wir zwei weihnachtliche Menüs gekocht und verkostet haben, die in jedem Gang eine Dosenkomponente inne hatten. Zwischendurch gab es für uns einen Einblick hinter die Kulissen der Welt der Lebensmitteldosen und wir hatten reichlich Gelegenheit gezielt nachzuhaken. Ein schönes Miteinander auf Augenhöhe ohne Frontalunterricht.
Anfangs war ich wirklich am grübeln, ob es richtig war für ein Event unter dem Deckmantel dieser doch so „verpönten“ Konservenwaren zuzusagen. Auf meine Frage in der Insta Story sagte die klare Mehrheit sie würde nicht „regelmäßig“ mit Dosenprodukten kochen. Das war ein klares Statement und brachte mich noch einmal zum Nachdenken, warum ist das Image so schlecht und ist es berechtigt? Im Nachhinein bin ich froh beim Event dabei gewesen zu sein, trotz aller Skepsis! Das möchte ich nachfolgend Step by Step offen legen. Ganz direkt und differenziert, sodass ihr euch ein eigenes Bild machen könnt. Mein Anliegen mit diesem Beitrag ist es zum Nachdenken und gerne auch zum tiefergehenden Nachschlagen und Googlen, anzuregen.
Warum? Aus dem einfachen Grund, dass ich selbst vor diesem Event mir nie wirklich Gedanken zum Thema Lebensmitteldose gemacht habe. Vieles habe ich für bare Münze gehalten, was ich irgendwo & irgendwann mal aufgeschnappt habe.
- Statement #1 – Es sind weniger Vitamine in der Dose enthalten als dies bei frischen Obst/Gemüse der Fall ist?!
Kommt drauf an. Wenn wir die Möglichkeit haben Obst und Gemüse sehr erntefrisch zu bekommen ist da sicherlich was dran. Jedoch weiß man leider selten ganz genau, wie lange die frische Ware schon im Supermarkt liegt und wie lange der Transport zum Anbieter war. Auch sollte man auf dem Schirm haben, dass viele Obst- und vor allem Gemüsesorten rapide an Vitaminen einbußen, sobald diese bei Zimmertemperatur gelagert werden.
- Statement #2 – Frisches Obst und Gemüse ist leckerer?!
Stimme ich in vielen Fällen aus Konsistenzgründen zu, sofern jeweiliges Produkt wirklich optimal reif ist und die Qualität stimmt. Hier gibt es das Problem, dass viel Obst & Gemüse (leicht) unreif geerntet wird und noch auf dem Transport, im Lager, Supermarkt oder sogar bei einem selbst nachreifen muss. Regelmäßig ärgere ich mich so beispielsweise über Tomaten, die nicht annähernd so aromatisch sind, wie erhofft. Tomaten für die Dose können hingegen stets vollreif in Italien gerentet werden und haben somit eine konstante Qualität.
Weiterer Mythos im Frische-Kontext ist der Aspekt Konservierungsmittel. Diese sind in Lebensmitteldosen nicht nötig, also achtet auf die Beschreibung. Qualitative Ware kommt vollkommen ohne Zusätze aus, denn die eigentliche Haltbarmachung erfolgt durch Wärmbehandlung ähnlich wie bei Großmutters Einkochautomaten.Fgrübeln
- Statement #3 – Glas ist besser als ne olle Dose?!
Beides ist eine Konserve vom Prinzip her! Manches ist „traditionell“ bzw. den Marktgewohnheiten nach halt eher in Gläsern zu bekommen. Manches kennt man nur aus der Dose, manches kennt man nur aus dem Glas. Vom Prinzip her macht das aber keinen Unterschied. Wobei Gläser natürlich lichtdurchlässig sind und somit nicht ganz so guten Schutz bieten.
- Statement #4 – Dosenprodukte sind per se ungesund?!
Puhhh harter Tobak, stimmt eher nicht! Dieses böse Vorurteil stammt wohl aus Zeiten, in denen die Discounter und Supermärkte die Regale mit Fertiggerichten bis zum geht nicht mehr geflutet haben. Und sind wir mal ehrlich, dieser Convenience Trend hält wohl leider immer noch an. Aber das ist keine Dosenerscheinung, denn die Lebensmitteldose gibt es schon weit länger als derartiges Fertigessen, nämlich um genau zu sein seit 1812.
- Statement #5 – Dosenprodukte sind minderwertig in Punkto Qualität?
Beispiel Dosenbier – Auch in der Getränkeindustrie gab es in Zeiten vorm Dosenpfand mal eine Phase, in der “Billigbier” bevorzugt in Dosen angeboten wurde. Das mag auch ein Fakt sein, der sich auf die gesamte Branche ausgewirkt hat. Bis heute haben Bierhersteller (und vielleicht auch Lebensmittelproduzenten?) mit diesem Image zu kämpfen. Einige Craft Beer-Hersteller haben mittlerweile erkannt, dass die Dose die beste Verpackung ist. Schützt sie doch vor Licht und hält schädliche UV-Strahlung ab. Hier gibt es ein ziemliches Umdenken derzeit.
- Statement #6 – Unverpackte Supermarktware aus der Obst/Gemüse Abteilung ist ökologisch besser als die Konserve?!
Jein. Zunächst mal gilt es zu hinterfragen, ob das Obst- und Gemüse im Supermarkt wirklich immer so unverpackt daher kommt? Wohl eher nicht. Beeren, Tomaten, Gurken, Paprika usw., fast alles ist noch einmal in Plastik eingetütet. Hier werden erhebliche Mengen an Müll produziert, die sich nur schwer wiederverwerten lassen. Dosenprodukte lassen sich im Gegensatz dazu selbst aus unsortierten Müllbergen wieder rausfischen dank ihrer magnetischen Eigenschaft.
Klar, wenn wir regionale Waren einkaufen auf dem Markt oder auch einem guten Supermarkt, will ich nix sagen. Doch ehe man sich verguckt, landet Obst/Gemüse vom anderen Ende der Welt im Einkaufswagen. Avocado aus Mexiko und Zuckerschoten aus Marokko, da schließe ich mich nicht aus. Von daher kann es durchaus sinnig sein öfter mal, Dosenware mit Kraut, Erbsen, Bohnen und Co. (abgefüllt in heimischer Saison) zu kaufen, die weitaus weniger Transportstrecke hinter sich haben als exotische und zugleich importierte Alternativen.
So das waren meine 6 Lieblings-Statements zur Dose, nicht dargestellt in Schwarz & Weiß Malerei, sondern in einer silbergrauen Farbe dazwischen. Diese leuchtet und glänzt für mich nun sogar.
Ich danke den Veranstaltern des Events für die Offenheit und die Bereitschaft für all unsere Fragen Rede und Antwort zu stehen. Ohne Dogmatismus, wie er mir bei manchem Interessenverband aufs Gemüt schlägt, konnten wir offen diskutieren und vor allem in der Küche selbst ausprobieren, was alles so möglich ist mit guten Konserven.
Ich möchte euch die Ideen von unserem Koch der Veranstaltung, Carsten Dohrs (bekannt aus Funk und Fernsehen), nicht vorenthalten. Hättet ihr gedacht, dass folgende Gerichte alle auf Konserven basieren? Natürlich nicht hundertprozentig, aber dann doch einige Komponenten.
Einsatz von Konserven mit Verstand und Sinn für den Geschmack. Nebenbei ist es dabei noch möglich Energie einzusparen (im Vergleich zu Tiefkühlkost) und die Produkte ungleich länger zu lagern.
Was ist also nun mein Fazit zur Konserve und damit der Lebensmitteldose?
Es hat sich mal wieder gezeigt, dass es nicht schaden kann sich mal wieder selber zu hinterfragen. Es gibt durchaus tolle Konservenprodukte, die einem Arbeitsaufwand und konstante Qualität liefern. Überrascht war ich beispielsweise von Orangenfilets aus der Dose, welche kein bisschen labbrig waren und auch nicht überzuckert. Orangen filetieren ist ansonsten ja wirklich jedes mal ne kleine Friemelarbeit, die ich mir zukünftig wohl gerne mal ersparen werde.
Was schmeckt denn nun aus der Dose und was ist mir wichtig?
Das sollte jeder selbst „erschmecken“. Tolle Champignons aus der Dose müssen glaube ich noch erfunden werden für mich hehe, aber ja – man muss auch nicht alles nutzen, wie schon gesagt. Ich werde weiterhin stark auf Konsistenz, Geschmack und Inhaltsstoffe der Dose achten (vor allem übermäßige Zuckerzusätze) – grundsätzlich möchte ich jedoch sagen.
Eingestaubte K O N S E R V E N – Bilder dürfen durchaus mal abgestaubt werden. Also geht mit offenen Augen durch die Welt und die Regale eures Supermarkts.
Was war das denn nun mit Napoléon am Anfang dieses Artikels?!
Zum Schluss möchte ich meine Geschichtsbücher noch einmal rauskramen und einen lustigen Funfact liefern. Vielleicht könnt ihr damit eines Tages beim Stammtisch oder bei Günther Jauch mal Eindruck schinden:
- Die Dose wurde bereits im Jahre 1812 erfunden, basierend auf einer Anregung des französischen Militärs welches nach haltbaren Proviant für ihr Feldherr suchte.
- Und wo gab es erstmals große Probleme mit Dosen?
- Ebenfalls im französischen Heer. Auf dem Vormarsch gen Moskau hatten die Soldaten große Probleme die stark verlöteten Dosen überhaupt auf zu bekommen. Es gab nämlich noch keinen Dosenöffner!!! Sodass die Soldaten vor lauter Hunger der Verzweiflung beim Öffnen der Dosen mit dem Bajonett regelmäßig verzweifelten. Unnötiger Energieaufwand in Schlamm und Schnee vor Moskau, es gibt schönere Dinge.
- Also wenn ihr die Napoléon-Niedergang mal überspitzen wollt, sagt einfach es fehlte ein läppischer Dosenöffner damals – nix Völkerschlacht oder Waterloo;)
!!! Dosenöffner gibt es erst seit dem Jahre 1885 !!!
- Ihr wollt noch mehr erfahren? Checkt doch mal die Posts meiner Blogger Kollegen und Kolleginnen vom Event. In jedem Beitrag wurden Produkte aus der Lebensmitteldose verarbeitet – doch dem Geschmack tut es keinen Abbruch – seht selbst!
Bei Stephie gibt´s einen Advents Crumble mit Orangen und Mandarinen. Klingt mega und sieht obendrein auch ultra-lecker aus.
Bei Filiz gibt es tolle Ideen in Punkto einen Adventskalender aus alten Dosen basteln und vieles mehr.
Bei Michela gibt´s lecker Gulasch mit Sauerkraut und viel Wissenswertes rund um die Dose.
Bei Sarah gibt´s ein lecker Maisbrot aus der Dose! Super easy und ein Augenschmaus für jede Tafel, wenn ihr Gäste eingeladen habt!
Bei Sylvi gibt es einen Birnenkuchen in der Dose gebacken! Ouuh man… sieht der lecker aus, vor allem der Karamellguss on top – lässt süße Gelüste wahr werden haha
Bei Andrea gibt es Maronen-Gugelhupf mit Glühwein. Eine tolle Variante, wenn man wie ich mal wieder viel zu viel Glühwein für die Weihnachtszeit eingekauft hat hahaa
Es ist wirklich interessant, welch´unterschiedliche Blickwinkel und auch Parallelen sich in unseren Gedanken wieder finden lassen.
TO BE CONTINUED
- Ihr wolt mehr zur Initiative Lebensmitteldose erfahren?
Die Initiative Lebensmitteldose ist ein Zusammenschluss aus Herstellern der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie und hat sich zum Ziel gesetzt das besagte eingestaubte Image der Dose aufzupolieren. Interessante Facts und schön aufbereitete Infos zu Themen wie Gesunder Genuss und Nachhaltigkeit rund um die Dose findet ihr im Magazin der Initiative – Made for Food. Schaut unbedingt mal rein.
- Und sonst?
Abschließend würde mich nun eure Meinung interessieren. Wie steht ihr zur Lebensmitteldose? Habt ihr neue Eindrücke durch den Post gewonnen oder noch Fragen?
*Der Beitrag basiert natürlich – wie immer – auf meinen eigenen Eindrücken und Standpunkten. Alles wurde nach besten Wissen & Gewissen getextet und gründlich reflektiert. Ich lasse gesponsorte Beiträge lieber mal links liegen als euch irgendein Mittelmaß oder mit zwei zugedrückten Augen irgendwas „halbgares“ vorzusetzen. Von der Philosophie erwähnter Marken, Unternehmen, Restaurants und Lokalitäten bin ich überzeugt und präsentiere sie somit gerne für euch.*