JA auch Rührei-Braten will gelernt sein…
Das lernt man schon bei einem Schützenfest in Ostwestfalen. Zu später Stunde ist es gute Tradition noch irgendwo zum „Eier braten“ (ist das nicht schon ein Nomen? In OWL – ja) einzukehren, manch einer hat sogar seine Gartenhütte für diesen nächtlichen Heißhunger ausgestattet (ungelogen!). So steht dann eine Kochplatte samt riesiger „Rührei-Pfanne“ mancherorts stets bereit. Klingt irgendwie verrückt, oder? Ist es auch!
Wie kann man sich das nun konkret vorstellen? Naja man kehrt halt irgendwo ein, nachdem sich iiiirgendjemand hat breit schlagen lassen. Pfanne auf den Herd und los geht’s! Auf eine ordentliche Portion Öl folgt zugleich eine großzügige Portion Eier und sämtliche! Gewürze, die der Haushalt zu bieten hat. Achja… meist noch ein Schuss Milch und Käse geht auch immer, fertig ist das Rührei! Es fehlt nur noch Ketchup oder was der Kühlschrank Saucen-technisch gerade so im Petto hat.
Okaaay, ihr habt recht… der Hunger mag es zu später Stunde schon irgendwie reintreiben, doch ein Rezept braucht’s für dieses Wirwar sicherlich nicht. Manchmal sind solch Anekdoten jedoch ganz erfrischend, um den Blick auf das Wesentliche zu schärfen.
Daher alles nochmal auf 0, und noch einmal mit klaren Blick ran! Ran an das ultimative Rührei! Dazu braucht es nicht viel – weniger ist in diesem Fall nämlich eindeutig mehr!
Meine Komponenten sind lediglich Eier, ein paar Flocken gute Butter, Salz & Pfeffer, ein Schluck Mineralwasser und etwas frischer Schnittlauch! Zudem gibt’s in dieser herbstlichen „Deluxe“-Variante dazu noch eine Portion frische Pfifferlinge, die vorab angebraten werden. Das ist aber natürlich kein Muss, ihr könnt diesen Schritt auch einfach auslassen. Oder aber ihr nutzt einfach frische Champignons, die bekommt man ja ganzjährig.
Ich habe mich hierbei an 2 YouTube Videos orientiert (Steffen Henssler & Esslust), das Rezept ist davon aber nach meinen persönlichen langjährigen Erfahrungen abgewandelt. Ob es perfekt ist? Wahrscheinlich geht immer noch irgendwas getreu dem Motto „Perfektion ist eine Illusion“, doch es kommt sehr nah ran an das Ideal eines cremigen & aromatischen Rühreis, wie man es sich am Sonntag Morgen wünscht. Oder manchmal vielleicht auch später in der Nacht? Um an den ostwestfälischen Beginn dieser Anekdote zurückzukommen.
Zu viele Pfifferlinge gekauft? Dann checkt mal folgende Rezepte befreundeter Blogger:
Malloreddus (Nudeln) mit Pfifferlingen und Salbeibutter
Blaubeer-Pfifferling Ragout aus Calgary
Nun aber zum Rezept:
*Zubereitungszeit: etwa 15 min
Zutaten – Klassisches Rührei (etwa. 2 Personen):
- 5 Eier
- 50 g Butter
- 1 kl. Schuss Mineralwasser (mit Kohlensäure)
- Salz & Pfeffer
- 1 kl. Bund Schnittlauch
Für die Herbstvariante zudem:
- 300 g frische Pfifferlinge
- 1-2 Zwiebel
- etwas Frühlingslauch (optional)
- etwas neutrales Pflanzenöl
- Salz & Pfeffer
- etwas Muskatnuss
Arbeitsschritte:
- Für die herbstliche Variante geht es zunächst an die Pfifferlinge. Diese putzt man am besten nur vorsichtig mit einer weichen Bürste. Oder aber die „easy-Variante“ für mich: Die Pfifferlinge in einen Topf mit Mehlwasser (kaltes Wasser, 1-2 EL Mehl einrühren) geben, kurz waschen (gegebenenfalls 2 Durchgänge) – direkt danach auf Küchenkrepp geben und trocken tupfen. Man sollte die Pilze halt nie im Wasser liegen lassen, da sie sich sonst schnell vollsaugen und an Aroma verlieren!
- Dann noch die Zwiebel(n) schälen und fein würfeln. Pfanne mit etwas Pflanzenöl stark erhitzen. Die Pfifferlinge in der Pfanne unter gelegentlichen Rühren 3-4 Minuten bei sehr starker Hitze anbraten. Scharf anbraten ist sehr wichtig an dieser Stelle, zudem noch nicht salzen, sonst lassen die Pfifferlinge sehr schnell Wasser.
- Schließlich die Zwiebelwürfel dazugeben und 2-3 Minuten bei mittlerer Hitze mitbraten. Alles final mit Salz und Pfeffer sowie frisch geriebener Muskatnuss würzen. Diese Pfanne nun zur Seite schieben.
- Zum eigentlichen Rührei: Die Eier mit einem Schuss Mineralwasser verquirlen, aber noch nicht würzen – zumindest noch kein Salz! Schnittlauch waschen und in feine Röllchen schneiden, dann noch einmal kurz zur Seite stellen. In einer großen Pfanne die Butter zerlassen und die Hitze auf milde Stufe regulieren.
- Die verquirlten Eier in die Pfanne geben, einmal kurz anstocken lassen und dann kontinuierlich sanft rühren. Wenn das Ei zu früh zu sehr stockt, noch einmal von der Platte ziehen oder die Hitze reduzieren. Dafür braucht man etwas Geduld von 4-5 Minuten bei einem kontinuierlichen „On-Off“-Spielchen. Das heißt immer wieder darauf achten das Rührei nur Stück für Stück fest werden zu lassen.
- Für die Pilz-Variante: Nach etwa 2-3 min (wenn das Ei noch halb flüssig ist) kommen die Pilze wieder dazu.
- Nach 4 min mit Schnittlauch bestreuen und nun final mit Salz & Pfeffer würzen. Von der Platte ziehen und sofort servieren, denn in der warmen Pfanne stockt das Ei weiter vor sich hin. Daher im cremigen und leicht glänzenden Status vom Herd nehmen.
Probier es doch selbst…Einfach NachschlagEn!
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