Warum heißt der Flammkuchen eigentlich Flammkuchen?
Ganz einfach… früher wurde vor dem Brot backen stets ein ganz dünn ausgerollter Teigling in den Holzofen geschoben, um die Hitze auszutesten! Wurden die Teigfladen zu schnell dunkel oder gar schwarz mussten die Bäcker noch eine Weile warten bis die richtige Brotbacktemperatur erreicht war. Falls die Flammkuchen hingegen eine längere Backzeit als die üblichen 10-12 Minuten brauchten, musste sogar noch einmal Holz nachgelegt werden. Flammkuchen oder zu französisch „tarte flambée“ („flambierter Kuchen) wurde bei beschriebenen Prozess bei noch flammend-lodernden Feuer in den Ofen geschoben, daher FLAMM-kuchen!
Was kommt auf den Flammkuchen?
Aufgrund der starken Hitze wird Flammkuchen herrlich knusprig! Ich liebe diesen hauchdünnen Teig mit leckeren Belag on top. Hierbei braucht es gar nicht viel, wie ich finde. Ich experimentiere immer wieder mit saisonalen Ideen. Ein absoluter Hit ist meinerseits der Spargel! Vor allem der grüne Spargel. Dieser entwickelt im Ofen wunderbare Röstaromen, die den herrlichen Eigengeschmack noch einmal unterstützen. Hinzu kommen ein paar leckere Frühkartoffeln in Scheiben geschnitten, die ich nur kurz im Salzwasser zuvor angare. Der Spargel muss im Übrigen nicht noch extra gekocht werden, besonders dicke Stangen könnt ihr einfach halbieren.
Beim Teig habe ich mich heute für den klassischen Ölteig entschieden, da dieser am knusprigsten wird und auch mal etwas mehr saftigen Belag verträgt im Vergleich zum lockeren Hefeteig. Doch das ist ein bisschen Glaubensfrage in Sachen „was ist der klassische Flammkuchen-Teig“… Manchmal nehme ich ehrlich gesagt auch einfach einen Tortilla vom Supermarkt, funktioniert auch!
Flammkuchen mit grünem Spargel und Kartoffeln
Zutaten
- Für den Ölteig:
- 240 g Weizenmehl
- 120 ml lauwarmes Wasser
- ½ TL Zucker
- 2 EL neutrales Pflanzenöl
- 1 gestrichener TL Salz
- Für den Belag:
- 2 rote Zwiebeln
- 12 (dünne) Stangen grüner Spargel
- 200 g kleine Frühkartoffeln
- 250 g Crème fraîche
- etwas Zitronenabrieb
- 100 g Emmentaler, grob geraspelt
- Salz, Pfeffer
- Schnittlauch oder Frühlingslauch (optional)
Zubereitung
- Mehl in eine Schüssel oder auf die Arbeitsfläche geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Wasser langsam in die Mitte geben dann Salz, Zucker und Öl beigeben. Alles per Hand zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten.
- Im Anschluss etwa 30 Minuten bei Zimmertemperatur gehen lassen. Das ist wichtig, damit der Teig beim Ausrollen schön elastisch ist!
- Die Kartoffeln gründlich waschen, mit Schale in dünne Scheiben schneiden und in kochendem Salzwasser 4–5 Minuten vorgaren.
- Währenddessen den Spargel waschen, holzige Enden abschneiden und in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebeln in dünne Ringe schneiden. Gekochte Kartoffelscheiben abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken und in einem Sieb gründlich abtropfen lassen.
- Den Backofen auf höchstmögliche Temperatur heizen. Bei mir 250 Grad (Ober-/Unterhitze). Die hohe Temperatur ist wichtig, damit der Boden “flammkuchentypisch” schön kross wird
- Den vorbereiteten Teig auf ca. 1/2 cm Dicke dünn ausrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Creme Fraiche mit etwas Zitronenabrieb, Salz und Pfeffer vermengen und auf dem Flammkuchen gleichmäßig glatt verstreichen.
- Dann mit den Kartoffelscheiben und den Spargelstückchen belegen. Anschließend die Zwiebeln und den Emmentaler darüber streuen.
- Den Flammkuchen ganz unten auf den Boden des Backofens einschieben (bzw. unterster Rost) schieben und ca. 12 Minuten backen. An an den Rändern darf und muss er schön knusprig braun ausbacken.
- Während des Backens noch den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
- Den krossen, braun gebackenen Flammkuchen nun herausnehmen, mit Salz und Pfeffer etwas nachwürzen sowie mit Schnittlauch Röllchen bestreuen. In passende Stückchen schneiden und servieren.