Was heißt hier eigentlich Levante? Und warum spricht jetzt jeder Foodie davon…
Schlagen wir doch einmal nach. Levante ist abgeleitet vom lateinischen Ursprung für Sonnenaufgang (levare, „emporheben, aufgehen“) und steht sinnbildlich sowie geographisch für die Länder am östlichen Mittelmeer. Wenn wir von Italien aus die Reise starten geht es also über die griechische Halbinsel und die Türkei in den Nahen Osten. Was das nun kulinarisch bedeutet dazu gleich mehr…
* Enthält Werbung, Blogger-Wettbewerb von kommunikation.pur*
Geselligkeit Pur
Hier prallen vielfältige Kulturen aufeinander und das kann nur positiv sein für uns ernährungsfreudige Menschen. Gepaart mit den arabischen Tugenden des gemeinsamen Essens und Teilens an einer großen Tafel, ist die Levante Küche für mich einer der großen kulinarischen Trends der letzten Jahre.
Da kam mir der jüngste Ideenwettbewerb von kommunikation.pur unter dem Aufhänger „kommunikative Rezeptideen“ nur gerade recht. Warum hierbei an der Levante Küche kein Weg vorbei führte, dazu in den nächsten Zeilen mehr.
Vielfältigkeit auf Levante-Art
Vielfältig im Kontext der Levante Küche bedeutet eine reichhaltige und ausgewogene Ernährung, die vor allem auf pflanzliche Zutaten setzt. Dennoch machen die vielen, kleinen Köstlichkeiten trotzdem satt und bietet eine tolle Flexibilität, wie ihr später an meinen Rezepten sehen könnt.
Heutzutage gehen die klassischen Levante Einflüsse vor allem auf die Länder Israel, Syrien, Jordanien und dem Libanon zurück. Gepaart mit südeuropäischen Lebensmitteln und arabischen Gewürzen entstand mehr und mehr eine super-spannende Küchentradition. Vor allem in den großen Städten wie Tel Aviv haben junge Köche, diese Kategorie des Kochens noch einmal auf ein neues Level gebracht.
Kennst du schon Mezze?
Mir war dieser Begriff lange Zeit auch nicht wirklich klar, doch genau hierum dreht sich bei den Rezepten aus Fernost fast alles. Einfach gesagt sind Mezze nichts anderes als die spanischen Tapas, nur eben auf Levante-Art. Es ist sogar fast noch vielfältiger, wenn wir genau drauf schauen.
Die kleinen Gerichte können nämlich schier alles sein: Salate, Dips, Pasten, Sauce, Gebackenes, kleine Suppen, Spieße und allerlei Kleinigkeiten, die einen sonst noch so in den Sinn kommen. Es macht in jedem Fall unendlich viel Spaß ein Levante-Menü zu zaubern. Vielfältige Inspiration habe ich mir direkt mal auf eine Extra-Pinterest Pinnwand geheftet.
Welche Lebensmittel bieten sich denn nun genau an?
Apropos viel Pinterest-Inspiration, das liegt wohl auch an den leckeren Zutaten, mit welchen die Rezepte aus dem „Morgenland“ gespickt sind. Die Levante Küche ist frisch und lebt von saisonalen Gemüsesorte, welche durch die verschiedenen Kulturen nach Israel gebracht wurden.
Ganz typisch sind aber die folgenden Komponenten:
- Bohnen, Kichererbsen
- Oliven
- Auberginen, Zucchini
- Frische Kräuter wie vor allem Glattpetersilie und Minze
- Knoblauch
- Tomaten
- Frühlingszwiebeln
Und über die Gemüseabteilung hinaus:
- Bulgur, Couscous
- Tahina (Sesam-Mus)
- Joghurt
- Olivenöl
- Granatapfel
- Feigen
- Zitrusfrüchte
- in Sachen Fleisch vornehmlich Lamm oder Rind
Klingt gut oder? Es steht für meinen Geschmack auf jeden Fall für eine bodenständige und sehr frische Küche.
Gewürze
Verfeinert wird die Frische der Nahost-Gerichte, durch tolle Gewürze bzw. Gewürzmischungen. Bei so mancher Gewürzmischung müsste man wohl auch erstmal einen halben Tag über den Bazar laufen, um alles zusammen zu bekommen. Die bekannteste sind Za’atar, Sumach, Harissa, Baharat (hier könnt ihr mehr darüber erfahren)
Und bevor ihr jetzt Panik bekommt, wo es diese exotischen Mischungen gibt. Notfalls reicht es aber auch schon aus guten Kreuzkümmel und ein paar „Weihnachtsgewürze“ im Haus zu haben.
Warum diese Küche so gesellig ist?
Ganz einfach, wenn der ganze Tisch voll mit allerlei Schüsseln ist bleibt einem nichts anderes übrig als kommunikativ zu sein. Und das kann ziemlich Spaß machen sich in einer schönen Runde mit guten Freunden genüsslich durch all die Köstlichkeiten zu schlemmen. Ich kann es euch versprechen.
Klassiker der Levante Küche auf meinem Tisch des Tages
1. Shakshuka
Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte und dabei ist es doch so einfach. Es handelt sich hierbei um eine pikante Tomatenpfanne mit ordentlich Gewürzen und pochiertem Ei. Ein Rezept findet ihr bereits auf dem Blog.
2. Falafel mit Kürbis
Falafel sind frittierte Kichererbsenbällchen und ein Klassiker der vegetarischen Sattmacher schlechthin. Die ganz simple Variante habe ich bereits auf dem Blog. Wobei ich bei diesem Essen noch ein wenig gebackenen Kürbis mit in die Masse gegeben habe. Super lecker, gerade im Herbst.
3. Auberginenmus alias Baba Ganoush
Bei Baba Ganoush handelt es sich um ein weit verbreitetes Gericht aus gebackenen Auberginen. Im Grunde super einfach in der Zubereitung. Letztlich braucht ihr nur gebackene Aubergine mit Tahin und Gewürzen pürieren. Die genauere Beschreibung gibt es am Ende des Beitrags.
4. Couscous Salat mit gerösteten Möhren
Couscous und vor allem Bulgur sind zwei echte Universalkönner in der Levante Küche und dürfen nicht fehlen. Heute mal in einer Eigenkreation eines orientalisch angehauchten Salates mit gerösteten Möhren.
5. Zweierlei Hummus
Eine Auswahl an Levante Gerichten ohne Hummus, das geht natürlich nicht. So habe ich mir mal wieder zwei neue Varianten dieser herrlichen Kichererbsen-Creme überlegt. Einerseits ein pikantes Tomaten-Hummus mit getrockneten Tomaten und auf der anderen Seite ein recht schlicht gehaltenes Sesam-Kurkuma-Hummus.
Keine gute Levante Party ohne Fladenbrot und Pita!
Sonstige Leckeren zum Dippen und Schnabulieren… das versteht sich von selbst. Also besorgt euch ein frisches Fladbrot, Pitabrot oder leckere Wraps… zudem gerne auch noch ein bisschen dip-taugliches Gemüse, wie Paprika, Gurken und Co.
Nun aber genug der Vorrede und ab zu den (neuen) Rezepten… ich bin auf euer Feedback sehr gespannt. PS.: denkt dran mir auf Insta ein paar Likes für die Aktion da zu lassen 😉
Kreative Ideen für leckere Levante Küche
Zutaten
- Baba Ganoush
- 2 mittelgroße Auberginen
- Olivenöl
- Salz, leichte Prise Pfeffer
- 3 TL Tahini
- Kreuzkümmel, gemahlen
- Saft einer Zitrone
- geröstete Sesamsaat (optional)
- ggf. schwarze Oliven zur Garnitur
- Orientalischer Couscous Salat mit gerösteten Möhren
- 4-5 mittelgroße Möhren
- Olivenöl
- 1 TL Zatar (alternativ etwas frischer Thymian und etwas Salz)
- 125 g Couscous
- 1 Granatapfel
- etwas Zitronensaft
- 1 Bund frische Minze
- 1 Gurke
- 1 kl. Fetakäse
- Zweierlei Hummus:
- 2 Dosen Kichererbsen
- Olivenöl
- 2-3 TL Tahin
- 1 TL Kurkuma
- 1 kl. Glas getrocknete Tomaten in Öl
- Saft einer halben Zitrone
- Olivenöl
- Salz
Zubereitung
Baba Ganoush
- Den Ofen auf 200 °C (Umluft) vorheizen. Die Auberginen waschen, abtrocknen und der Länge nach halbieren und mit etwas Zitronen saft beträufeln (von der Schnittfläche her). Anschließend die harte schwarze Haut mit einer Kuchengabel ein wenig einpieksen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Auberginen mit der Schale nach unten auf das Blech legen.
- Dann die Aubergine für gut 40 Minuten richtig schön durchbacken lassen und durchaus etwas Farbe nehmen lassen von der Schnittfläche her. Vor Ende der Backzeit solltet ihr die Auberginen dann jedoch mit Alufolie abdecken.
- In der Zwischenzeit in einer beschichteten Pfanne etwas Sesamsaat behutsam anrösten.
- Im Anschluss die Auberginen kurz abkühlen lassen und dann das gesamte Fleisch aus dem Inneren kratzen. Nun Aubergine samt Tahin, restlichen Zitronensaft und Olivenöl in einen Mixer geben, die Masse schön sämig pürieren, schließlich noch mit Salz/Pfeffer und etwas Kreuzkümmel abschmecken.
- In einer schönen Schüssel anrichten und mit dem Sesam on top sowie ein paar entsteinten Oliven garnieren.
Orientalischer Couscous Salat mit gerösteten Möhren
- Den Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Dann die Möhren schälen, halbieren und ggf. noch einmal in mundgerechte Stücke schneiden. Mit der Gewürzmischung Zatar und etwas Olivenöl gleichmäßig marinieren (alternativ einfach etwas Salz nehmen, und wenn vorhanden frischer Thymian.)
- Die Möhren auf dem Backblech verteilen und dann im Ofen rösten bis sie eine leichte Bräunung angenommen haben und weich sind (ca. 25-30 Minuten).
- In der Zwischenzeit den Couscous nach Packungsangabe zubereiten und am Ende mit einer Flocke Butter oder etwas Olivenöl noch einmal etwas auflockern; die Gurke waschen, halbieren, entkernen und in mundgerechte Würfel schneiden; den Granatapfel halbieren und mit einem Holzlöffel auf der Oberseite klopfende die Kerne rausschlagen (weißes Kerngehäuse aussortieren); Minze waschen und grob durchhacken.
- Für das Dressing Zitronensaft und Olivenöl im Verhältnis 1:3 miteinander verrühren. Wer mag kann auch noch etwas von dem aufgefangenen Granatapfelsaft hinzugeben.
Zweierlei Hummus:
- Für die 2 Varianten Hummus einfach die Kichererbsen abschütten und dabei ein wenig von dem Kichererbsen-Wasser aus den Dosen gerne auffangen.
- 1. Tomaten-Hummus: Für die tomatige Variante, zudem noch die getrockneten Tomaten abtropfen lassen und dann Kichererbsen samt Tomaten und einem guten Schuss Olivenöl sämig pürieren. Ggf. noch einen Schuss von dem Kichererbsenwasser für die richtige Konsistenz hinzugeben. Final alles mit Salz abschmecken und in einer Schüssel nett servieren; eventuell mit etwas Basilikum garnieren.
- 2. Kurkuma-Sesam-Hummus: Für das eher klassisch-gehaltene Hummus die abgetropften Kichererbsen mit 2-3 TL Tahin, einem Spritzer Zitronensaft und einem Schuss Olivenöl sämig pürieren. Dann noch etwas Kurkuma unterarbeiten und mit Salz abschmecken. In einer flachen Schüssel servieren und in die Mitte gerne noch einen Schuss Olivenöl gießen oder ein paar geröstete Kichererbsen darüber verteilen.